Der Großkastengreifer beim Aussetzen

Die erste Station in der Beringsee

Wir erreichten nach einem Tag Fahrzeit unsere erste Station in der Beringsee. Der Meeresboden ist hier nicht so gut erforscht, sodass wir nahezu nichts über ihn und über das Leben dort wissen. Deshalb ist es immer wichtig zu Beginn eine gute Karte vom Meeresboden anzufertigen. Dazu hat das Forschungsschiff Sonne mehrere Fächerlote, für verschiedene Anwendungen an Bord. Mit einem davon haben die Kolleg*innen vom Bathymetrieteam eine Karte vom Bereich der Station in der wir Proben nehmen erstellt. Nachdem die Einsatzleiter der verschiedenen Geräte, zusammen mit der Fahrtleiterin die exakten Koordinaten für die Geräte festgelegt hatten ging der Einsatz der Großgeräte los.

An jeder unserer Stationen werden wir versuchen alle 7 Geräte einsetzen, um einen möglichst umfassenden Eindruck der Lebenswelt hier in der Beringsee und später im Aleutengraben zu bekommen.

Ich bin ich für den Großkastengreifer verantwortlich. Dieses, etwa eine Tonne schwere Gerät, sticht einen 50 x 50  cm großen Bereich des Meeresbodens aus und bringt ihn aufs Schiff. Durch die definierte Fläche können wir später ausrechnen wie viele Tiere, von welcher Art pro Quadratmeter Meeresboden hier vorkommen.

Als unser Großkastengreifer, nach seinem ersten Einsatz, wieder an Deck war und wir die Probenbox entnommen hatten, wurden wir von den Kollegen umringt. Niemand wollte einen Blick auf das ungestörte Stück Meeresboden verpassen. Einige Tiere waren auf der Oberfläche zu sehen, doch die meisten Tiere leben in der obersten Sedimentschicht. Diese bekommen wir erst später zusehen, wenn das Team des Großkastengreifers die Probe über Siebe gewaschen und sie danach unter dem Mikroskop durchgesehen hat.

Für unsere erste Station hatten wir erstklassiges Wetter mit Sonnenschein und ruhiger See. Das wird leider nicht so bleiben. Das Handling der Großgeräte wird bei Seegang nicht einfacher und um einiges gefährlicher. Die Sonne hat dafür eine super gute und erfahrene Mannschaft, die solche Situationen zu handhaben wissen.

 

Beste Grüße aus der Beringsee,

Sven Hoffmann

Senckenberg am Meer, DZMB

Die Geräte werden in Dutch Habor so schnell wie möglich aus den Containern geholt einsatzbereit gemacht, um keine Zeit zu verschwenden. Der Großkastengreifer ist in mehrere Teile zerlegt.
Wenn mal was verbogen oder kaputt ist wird es gerichtet. Was immer ist das passende an Bord oder wird gebaut.
Letzte Griffe vor dem  Aussetzen.
Beim Einholen des Großkastengreifers ist noch nicht klar, ob die Probenahme in ca. 3.500 Meter Tiefe geklappt hat.
Erst Mal wird das Gerät vorsichtig abgesetzt und gesichert
Die Probe hat geklappt und wird vorsichtig zum Sortiertisch gebracht.
Alle sind gespannt, ob man an der Probenoberfläche schon was sehen kann.
Erstes spannendes Leben ist zu sehen.