Anlieferung des Reefer-Containers in Wilhelmshaven.  

AleutBio Proben-Logistik - Eine Geschichte von zwei Containern, einer Atlantiküberquerung und der deutschen Autobahn

Hallo ihr lieben,

nach einer Zeit der Funkstille hier ein kleines Update vom AleutBio Team aus Frankfurt. Und wir waren nicht untätig, sondern ziemlich beschäftigt mit allen logistischen Unwägbarkeiten, die so ein Container-Transport von Kanada nach Deutschland mit sich bringt. Nur eins vorweg: Die Container sind angekommen und die Aufarbeitung der Proben kann endlich im großen Stil beginnen!

Genauer gesagt am 28.10.2022 um 12:23 Uhr traf der Reefer-Container mit den gekühlten Proben in Wilhelmshaven ein. Seit unserem Abschied in Vancouver im September kam es so erstmals zu einem Wiedersehen der Expeditionsteilnehmer aus Wilhelmshaven, Hamburg und Frankfurt. Doch allzu schnell wurden die Proben aus dem Container entladen und in den jeweiligen Fahrzeugen für den Weitertransport zu den verschiedenen Instituten verstaut. Der Heimweg nach Frankfurt zog sich dann aber ziemlich. Nach 6 Stunden Fahrt, inkl. Stau und Baustellen, trafen dann die Proben endlich am heimischen Institut ein. Weitere 2 Stunden und einem spätabendlichen Temperaturalarm später war das Verladen in die -20 Grad Gefrierschränke auch endlich geschafft – alles in allem ein sehr langer und anstrengender Tag!

Dies war auch gleichzeitig der Moment, auf den wir lange hin gefiebert hatten, und somit der Startschuss für die systematische Aufarbeitung der Proben. Mit einer Masterstudentin, einer Bachelorstudentin, 4 studentischen Hilfskräften, sowie einem ehrenamtlichen Mitarbeiter ist unser Team in Frankfurt deutlich angewachsen. Und während wir in Frankfurt mit der Einarbeitung und dem Sortieren der Proben begannen, kündigte sich endlich der zweite Container mit unserem Expeditionsequipment final an (der Termin hatte sich insgesamt 4-mal verschoben).

Am 16.11.2022 kam endlich der zweite Container in Wilhelmshaven an. Also alles wieder von vorne: von Frankfurt nach Wilhelmshaven, beinahe 500 km, 6 Stunden Fahrtzeit, Stau, Autobahnsperrung bei Lüdenscheid (irgendwo im nirgendwo). In Wilhelmshaven ging dann alles ganz schnell, der komplette Container entpackt und unser Wagen beladen in etwas über einer Stunde.  Dann ging es wieder auf den langen Heimweg Richtung Frankfurt. Leider hatte sich an der Verkehrssituation nichts geändert (Stau, Autobahnsperrung, Umleitung…), sodass wir wieder nach ziemlich exakt 6 Stunden wohlbehalten in Frankfurt ankamen.

Die Zeit nach der Expedition ist wie im Fluge vergangen und jetzt steht Weihnachten schon vor der Tür. Wir haben zusammen mit unseren Student*innen nun endlich Fahrt aufnehmen können und täglich werden immer mehr Organismen aus dem Tiefseesediment gepickt (und sogar schon mehrere neue Isopodenarten entdeckt!) und der Datenbank hinzugefügt. Nach und nach verabschieden sich die Mitarbeiter*innen in die Weihnachtspause, um dann im nächsten Jahr wieder voll durchzustarten! Aber erstmal wünschen wir euch ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest. Und seid gespannt auf das nächste Update!

Liebe Grüße vom AleutBio-Team Frankfurt,

Andreas, Steffi, Davide, Katharina, Laura, Derya, Stefanie, Maria, Katharina und Angelika!

Ausgeladene Proben auf dem Parkplatz in Wilhelmshaven.
Auspacken des zweiten Containers in Wilhelmshaven. .
Das obligatorische Gruppenselfie von Eli während des Entpackens des zweiten Containers.
Katharina Kohlenbach, Masterkandidatin und Hiwi im AleutBio Projekt am Proben sortieren.
Derya Akdogan, Bachelorkandidatin und Hiwi im AleutBio Projekt beim Probensortieren.
Laura Spies, Bachelorkandidatin, während der Literaturrecherche für ihre Beschreibung einer neuen Isopodenart aus dem Aleutengraben.
Katharina Schienbein, Hiwi im AleutBio Projekt beim Probensortieren.
Ein Teil des Frankfurter AleutBio-Teams beim Mittagessen – ordentlich durch die nahenden Weihnachtsferien dezimiert.