Der MUC am Kran, beim Umsetzen auf FS Sonne

Was runter geht, kommt wieder hoch…

Moin! Ich bin Freddy und trete hier meine PhD-Stelle an.
Der Tiefsee-Boden ist das was mich interessiert, genauer welche kleinen Ruderfußkrebse (Copepoda) dort alle leben. Wie der Name es vermuten lässt, gehört diese Tiergruppe zu den Krebstieren, den sogenannten Crustacea. Ruderfußkrebse können sowohl frei-schwimmend im Wasser, als auch auf, sowie im Sediment vorkommen. Im Süßwasser, im Brackwasser und im Salzwasser – in allen aquatischen Systemen kommen sie vor. Meine Aufgabe ist es, die Vielfalt und die Verbreitung der Meiofauna innerhalb des Aleuten Grabens zu untersuchen. Meiofauna Organismen, wo zu auch die Copepoden gehören, haben eine Größe von 0,032 mm bis 1 mm, mit Ausnahmen natürlich, wie zum Beispiel die frei schwimmenden Copepoden, die Calanoida, welche durchaus größer werden können.
Die Meiofuana ist sehr wichtig für das Ökosystem, aber welcher Biologe würde das nicht von seinen Tieren behaupten. Zum einem dient sie als Nahrungsgrundlage, mitunter, für juvenile Fische und Filtrierer, sie ist aber auch relevant für den Nährstoffkreislauf, da sie organisches Material weiter zersetzen und dadurch für andere Organismen zugänglich macht.

Diese Expedition ist meine dritte an der ich teilnehmen darf, aber meine erste im Nord-Pazifik und im Pazifik überhaupt. Ich bin ein Bochumer-Junge, aber irgendwie hat es mich an die Küste und nun auf das Meer verschlagen. Nun habe ich mich von Millionen von Menschen um mich herum auf die paar Wissenschaftler und Besatzungsmitglieder reduziert – quasi Detoxing.

Auf dem FS Sonne bin ich für den MUC, den sogenannten Multi-Corer, verantwortlich. Unserer stanzt mit 20 Kernen den Tiefsee-Boden aus – wenn alles gut geht. Mein erster Einsatz als Geräteverantwortlicher war am 26.07.2022 – mit vollem Erfolg. Hoffen wir mal, das meine Glückssträhne weiter anhält und ich mit genug Proben zurück nach Wilhelmshaven komme.

Dort angekommen werden die Proben zentrifugiert, um die Tiere vom Sediment zu trennen. Anschließend werden die Proben morphologisch und genetisch analysiert. Die erste Station hatte „nur“ eine Tiefe von 3.500 m und die tieferen, mit über 7.000 m liegen noch vor uns.

Na denn man tau!

 

Freddy Bonk

Senckenberg am Meer, DZMB

 

Ruderfußkrebs (Gattung: Mesocletodes)
Der MUC wird am Beginn der Expedition aus dem Container geholt.
Einsatzbereiter MUC mit 20 Röhren
Einsetzen des MUC.
Der MUC kommt mit gefüllten Röhren zurück vom Meeresboden.
Beim Bewegen des MUC wird drauf geachtet, dass die Probe nicht doch im letzten Moment aus der Röhre fällt.
Ein gelungener Einsatz, nur ein Rohr ist leer. Genug Proben für alle Forschungsgruppen.
Heute gab es einen Beifang. Mit dem MUC ist auch eine Qualle mit an Bord gekommen.
Die Rohre werden gesichert, bevor sie aus dem MUC geholt werden, damit der Probe nichts zustoßen kann.
Die Rohre werden entnommen und die Proben zur weiteren Verteilung vorbereitet.