AleutBio goes GfBS
Liebe Leser*Innen (und heute ganz besondere Grüße Frau Kelch, Frau Knauber, Frau Kohlenbach, Frau Akdogan, und Frau Schienbein)!
Manchmal wird uns Wissenschaftler*Innen ja unterstellt, in Elfenbeintürmen zu leben. Als unser Projekt anfing, wollten wir dies unbedingt ändern, und eine Möglichkeit war, Sie/euch über diesen Blog an unserem (Arbeits-)Leben teilhaben zu lassen.
In den letzten Wochen sind wir dem Klischee jedoch voll und ganz gerecht geworden. Da haben wir auf Hochtouren gearbeitet, Proben sortiert, Daten analysiert, Vorträge vorbereitet und waren, gelinde gesagt, ziemlich unsozial.
Der Grund dafür hat nur vier Buchstaben – G-f-B-S –, oder komplizierter, die 24. Jahrestagung der Gesellschaft für Biologische Systematik. Hinter diesem sperrigen Begriff steht die Gesellschaft für den Zweig der Wissenschaft, der Ordnung in das biologische Leben und ihre Namen bringen will. Denn das ist es, was wir tun, Arten zu benennen, zu verstehen wie Arten entstehen, ihre nächsten Verwandten zu enträtseln und herauszufinden, warum Lebewesen so verbreitet sind, wie sie sind.
Wir geben zu, dass wir in unserer Berichterstattung bisher ziemlich beschränkt waren, d.h. auf die Tiefsee und insbesondere den Aleutengraben und das Beringmeer, und ja, es geht nicht nur um Isopoden (es gibt auch einige Insekten, Würmer, Schwämme, Vögel, und andere Wirbeltiere 😊 Allerdings waren unser Team und vor allem Tiefsee-Asseln sehr stark bei der GfBS vertreten.
Ursprünglich als Vor-Ort-Treffen an unserem Institut, Senckenberg in Frankfurt, geplant, mussten wir aus logistischen Gründen leider wieder online gehen. Den Anfang machten am Dienstag Angelika und Derya, um über AleutBio, die vielen, vielen Proben, die wir zurückgebracht haben, und einige schöne neue Isopodenarten zu berichten. Henry, Katharina und Laura folgten, die zeigen konnten, wie ihre Arten in der Region verbreitet sind und, vor allem, dass es viele neue (Dinge/Arten) zu entdecken gibt. Thematisch nicht ganz passend, Asseln ja – AleutBio zur Abwechslung nein – zeigten Andreas und Kathi schließlich ihre Ergebnisse zur Artenvielfalt der Asseln in der Antarktis und einen einsamen Vertreter der Asselfamilie Acanthaspidiidae im Mittelmeer.
Alles in allem (und wir hoffen, wir konnten Sie/euch überzeugen) waren es ein paar sehr stressige Wochen, unsere Köpfe schwirren von den vielen Dingen, die wir aus der Konferenzwoche mitgenommen haben, einschließlich neuer Erfahrungen (einige von uns haben ihre ersten Konferenzpräsentationen gehalten!), aber wir freuen uns jetzt sehr darauf, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen!
In diesem Sinne schöne Osterfeiertage!
Steffi, Andreas, Katharina, Laura, Kathi, Derya, Henry, Davide & Angelika