Epibenthosschlitten (EBS) / Brenke-Schlitten (B-EBS)

Englisch: Epibenthic Sledge (EBS) / Brenke-Sledge (B-EBS)

Geräteaufbau: Die Sediment-Wasser Grenzfläche mit ihrer abwechslungsreichen Beschaffenheit stellt besondere Ansprüche an die Techniken der biologischen Probennahme. Um eine gezielte Probennahme auf dem Meeresboden zu ermöglichen, wurden die Eigenschaften von Schlittendredgen und Bodenplanktonnetzen kombiniert und die Epibenthosschlitten (EBS) mit Verschlussmechanismen entwickelt (Epibenthic sampler Rothlisberg & Pearcy, 1977). Spätere Konstruktionen verfügten über horizontal unterteilte Epi- und Supranetze (Brandt & Barthel, 1995) um definierte Horizonte über dem Sediment zu beproben. In der aktuellen Weiterentwicklung werden die Netze vollständig vom Rahmen umschlossen und der Mechanismus zum Verschließen der Netze verstärkt (Brenke, 2005). Aktuelle Modelle werden, neben Sensoren für Umweltparameter wie Sauerstoff, Salzgehalt, Druck und Temperatur zusätzlich mit Kameras bestückt.

Abmessungen: 3,5 x 1,3 x 1,1 m / 3,5 x 1,9 x 1,1 m; Epi- und Supranetz mit jeweils 2 m Länge und einer Maschenweite von 500 µm

Gewicht: 480 kg / 820 kg (Edelstahl)

Einsatz: Um eine Epifauna-Probe vom Meeresboden zu erlangen, wird der EBS über den Meeresboden geschleppt. Die dabei aufgewirbelten Sedimente passieren das feine Netz, die Tiere hingegen werden in den Netzbechern (300 µm Maschenweite) angereichert. Der Schlitten wird bei einer Schiffsgeschwindigkeit von  kn mit 0,5 m/s vom Schiff gefiert. Die Kabellänge wird mit 1,3-facher Tiefe berechnet. Wenn die maximale Kabellänge ausgelegt wurde, wird der EBS mit 0,5 m/s wieder eingeholt.

Maximale Tiefe: 12.000 m / 8.000 m

Nachbereitung: An Bord wird der Inhalt der Netzbecher durch eine Reihe von Sieben (1 mm, 0,5 mm, 0,3 mm) gesiebt. Die verbleibenden Proben werden direkt in vorgekühltem 96-prozentigem Ethanol bei -20 °C aufbewahrt.

Proben / Ergebnisse: Kleine, benthische Makrofauna-Organismen (In-fauna und On-fauna: „epifaunas“ sensu Petersen, 1914:16)

Literatur:

Brenke, N., 2005: An Epibenthic Sledge for Operations on Marine Soft Bottom and Bedrock. Marine Technology Society Journal, 39 (2): 13-42.

Brandt A. and Barthel D. 1995. An improved supra- and epibenthic sledge for catching peracarida (Crustacea, Malacostraca). Ophelia (Helsingör) 43-1:15-23.

Petersen C.G.Joh. 1914. Valuation of the sea II. The animal communities of the sea-bottom and their importance for marine zoogeography. Rep. Dan. Biol. Stat. Board Agric. (Copenhagen) 21-1913:1-44.

Rothlisberg P.C. and Pearcy W.G. 1977. An epibenthic sampler used to study the ontogeny of vertical migration of Pandalus jordani (Decapoda, Caridea). Fish. Bull. U.S. (Washington D.C.) 74:994-997.

Unboxing – Der EBS im Container.
Der EBS auf Deck vorbereitet und verlascht. Die Kamerahalterungen sind noch leer.
Eine Kamera im tiefseetauglichem Gehäuse.
Kurz vor dem Einsetzen wird das Kamerasystem eingebaut. Dadurch ist sichergestellt, das die Programmierung aktuell und die Batterie maximal geladen ist. Zu sehen sind in der Mitte die Kamera und die Batterie. Oben am Rahmen zwei Scheinwerfer.
Der EBS geht in Richtung Meeresboden. Gut zu sehen ist die Kufe, die das Öffnen und Schließen der Netze am  Grund steuert.
Der Windenschreiber. Er zeichnet die Zuglast am Tiefseedraht auf. Durch die Zuglast kann der  Geräteführer sich ein Bild über die Position des Ephibenthosschlitten machen und gemeinsam mit dem Windenleitstand und der Nautik den Einsatz durchführen.
Wenn das Gerät wieder an Bord ist wird es gesichert. Sofort danach wird der Netzüberstand entnommen. Danach werden die kühl gehaltenen Netzbecher ausgebaut ud sofort in ein Kühllabor zum sortieren gebracht.
An Bord sind zwei EBS. So ist für den Fall vorgesorgt, dass ein Schlitten nicht mehr einsatzbereit ist oder verloren geht.