Multi-Schließnetz  (MSN) (Multinet)

Englisch: Multiple Closing Net

Geräteaufbau: Kasten aus rostfreiem Stahl, ausgestattet mit 9 Netzen. Jedes Netz hat eine Maschenweite von 100 µm und einen Netzbecher. Das MSN ist über Kabel mit einer Steuereinheit an Bord verbunden. Zusätzlich sind eine CTD, ein Chlorophyllsensor, ein Sauerstoffsensor und ein Durchflussmesser an dem Netz angebracht, um verschiedene Parameter wie Salzgehalt, Temperatur, Sauerstoffgehalt, Chlorophyllgehalt und Wasserdurchfluss während des Einsatzes zu messen.

Abmessungen: 1,2 m x 1,2 m x 1,3 m. Das Fanggerät hat eine quadratische Mundöffnung von 71 cm Breite und Höhe, was eine effektive Netzöffnung von 0,5 m² ergibt.

Gewicht: ~ 420 kg

Einsatz: Das Fanggerät wird vorbereitet, indem die Netzbecher an den Netzen befestigt und die Netze gespannt werden. Dann werden die CTD und der Bordcomputer eingeschaltet und die Verbindung überprüft. Sobald alles vorbereitet ist, wird das Netz mit einer Absenkgeschwindigkeit von 0,7 m/s bis zur maximalen Tiefe der Station abgesenkt. Sobald das Netz seine maximale Tiefe erreicht hat, wird das erste Netz mit Hilfe des Bordcomputers geöffnet und das Fanggerät mit einer Geschwindigkeit von 0,7 m/s hochgezogen. Die anderen Netze werden dann auf dem Weg nach oben in ihrer jeweiligen Tiefe geöffnet/geschlossen, ohne die Winde anzuhalten.

Maximale Tiefe: 6.000 m

Nachbereitung: Bevor das Fanggerät an Deck gebracht wird, werden Organismen, die noch an den Seiten der Netze hängen, mit einem Seewasserschlauch in die Netzbecher gespült. Sobald das MSN an Deck ist, werden die Netzbecher entfernt, in Eimern gelagert und ins Nasslabor gebracht. Dort werden die Proben in verschiedene Fraktionen aufgeteilt und jede Fraktion wird entweder in 4-prozentigem Formalin (für morphologische Analysen) oder in 96-prozentigem Ethanol (für genetische Analysen, z. B. Barcoding, Metabarcoding) fixiert. Sobald alle Proben fixiert sind, werden sie gelagert und zur weiteren Analyse nach Hause gebracht.

Proben / Ergebnisse: Zooplankton aus verschiedenen Tiefenschichten in verschiedenen Fixierungen. Die Proben werden mit morphologischen und molekularen Methoden analysiert. Die Ergebnisse werden letztendlich die Vielfalt des Zooplanktons und die Struktur der Gemeinschaften in den Tiefseegebieten des Beringmeers und des Aleutengrabens sowie die geografische Verteilung und vertikale Zonierung dieser Gemeinschaften aufzeigen.

Unboxing
Der Kasten des Multinetz steht neben einem Epibenthosschlitten im Container.  
Blick in den Kasten …..
Im Hintergrund das Tor im Hangar des FS Sonne, durch das das Multinet ausgesetzt wird.
Das Multinet geht ins Wasser.
… und kommt zurück.
das Multinetz wird über die Seite an einem Schiebebalken eingesetzt. Beim Einholen in den Hangar hilft ein Kranbalken.
Die Netzbecher am Fuß des Gerätes fangen die Proben aus den einzelnen Netzen auf.
Die langen Netze sind unhandlich.
Die Netzbecher werden einzeln entleert. Für den Weitertransport stehen beschriftete Eimer bereit.